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Anna McGrail: Fräulein Einsteins Universum
Anna wächst auf einem abgelegenen Bauernhof auf, ohne ihre Eltern zu kennen. Schon sehr bald begeistert sie sich für die Mathematik. Ihre Ersatzmutter schickt sie zum Klavierunterricht, doch im gegenseitigen Einvernehmen zwischen Schülerin und Lehrerin werden die Musikstunden in Fremdsprachstunden umgewandelt. Die beiden werden unzertrennlich. Als der Krieg ausbricht, ziehen die beiden nach Deutschland, leben in verschiedenen Städten und wechseln immer wieder ihre Identitäten. Anna beschäftigt sich wann immer sie kann mit Mathematik. Auf Umwegen erfährt sie, dass Albert Einstein ihr Vater ist und beschliesst, sich auf seinem - und ihrem - Fachgebiet mit ihm zu messen. Schliesslich arbeitet sie im Dritten Reich an der Kernspaltung. Sie macht zwar Fortschritte, ist aber letztlich nicht erfolgreich. Ihre Familie wird von den NAZIS deportiert, sie erfährt nicht, was aus ihr geworden ist. Dies ist schliesslich der Auslöer, um nach Amerika zu gehen. Dort schleicht sie sich als Schreibkraft in Los Alamos ein, merzt mathematische Fehler in allen Schriftstücken der eigentlichen Entwickler der Atombombe aus, die sie in die Finger bekommen kann. Anders als viele andere Wissenschaftler hat sie keinerlei moralische Skrupel, an der Entwicklung einer Massenvernichtungswaffe mitzuwirken. Als die erste Testbombe schliesslich 'mit Erfolg' in der Wüste gezündet wird, ist sie begeistert, die Abwürfe über Japan ernüchtern sie und stürzen sie in schwere Depressionen.
Nach dem Krieg sucht sie nach ihren Kindern. Sie erfährt, dass ihr Sohn tod ist, findet aber ihre Tochter Tina wieder und nimmt sie zu sich. Sie reist viel, immer noch in Begleitung ihrer ehemaligen Lehrerin. Kurz vor dessen Tod trifft sie noch mit ihrem Vater Albert Einstein zusammen, ohne aber Erlösung zu finden. Schliesslich beendet sie ihr Wanderleben und wird in einem Altersheim sesshaft.
Das Buch fesselt durch die Einfühlsame Beschreibung der Personen und ihrer Schicksale. Darüberhinaus ist der Ansatz, die Entstehung der Atombombe aus dem Blickwinkel von Anna zu erzählen, sehr interessant. Beim Bau der Atombombe haben sicher viele persönliche Einstellungen und Motivationen starken Einfluss gehabt. Warum soll also nicht auch ein ungelöster Tochter-Vater-Konflikt eine der Triebfedern gewesen sein?
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