Slawomir Rawicz:

Der Lange Weg

Meine Flucht aus dem Gulag

Slawomir wird im zweiten Weltkrieg von den Russen gefangengenommen, verhört und gefoltert und schliesslich in einem Schauprozeß zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt. Er wird mit der Eisenbahn nach Sibirien gebracht - viele sterben schon auf dem Transport und auf dem anschließenden Fußmarsch in Ketten durch den sibirischen Winter.

Das Lagerleben ist im Vergleich zum davor Durchlittenen relativ angenehm, doch Slawomir denkt an Flucht, sucht sich Gefährten und findet hilfreiche Unterstützung. Was dann folgt, ist kaum vorstellbar: die Gruppe schafft den Ausbruch und marschiert immer, immer weiter nach Süden: am Baikalsee entlang zur mongolischen Grenze, durch die Mongolei, durch die Wüste Gobi, weiter nach Tibet und schliesslich über den Himalaya ins rettende Indien! Das alles mit keiner Ausrüstung, alles zu Fuß, bei Hitze und Kälte, meist knapp am Verhungern oder Verdursten.

Für mich hat das Buch eine Verbindung zu Berlin - Moskau: in beiden geht es um das Laufen weiter Strecken, allerdings unter ganz unterschiedlichen Vorzeichen - und doch gibt es auch einen anderen Zusammenhang: den zweiten Weltkrieg und die Besetzung Polens. Slawomir mußte diese Ereignisse durchleben - Wolfgan Büscher wird aber immer noch mit den Nachwehen dieser Zeit konfrontiert.